19 Dezember 2006

Weisswurstsozialismus

Autofahrer tanken lieber in Österreich und Tschechien, weil dort das Benzin billiger ist. Der bayerische Ministerpräsident Stoiber möchte das unterbinden: „Wenn es nach der CSU geht, wird so endlich dem Tanktourismus auf den Pelz gerückt“ (faz.net, 19.12.2006).

Weiter heißt es bei faz.net: Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) sagte, es gebe keinen anderen Weg, um gegen den Tanktourismus vorzugehen.

Was tun die Autofahrer da eigentlich? Sie verhalten sich marktwirtschaftlich und kaufen das Benzin da, wo es am günstigsten ist. Seit wann bekämpft die CSU die freie Marktwirtschaft?

Wenn man so etwas aber schon unterbinden will, dann muss man es auch konsequent tun. Keine halben Sachen, bitte. Der folgerichtige nächste Schritt wäre jetzt, den "Zuliefertourismus" zu unterbinden und den Unternehmen "auf den Pelz" zu rücken, die ihre ihre Rohstoffe und Vorprodukte in Asien einkaufen.

Anscheinend plant die CSU einen Strategiewechsel:
  • neue Wahlkampfslogans wie etwa "Sozialismus aus Bayern - da weiß man, was man hat"
  • nach einer Namensänderung lässt sich Karl-Edmund Stoiber einen Rauschebart wachsen und beruft die nächste Sozialistische Internationale nach Passau ein
  • Thomas Gottschalk bedient den esoterischen Flügel und lässt in einer Karma-Show den seligen FJS zu Wort kommen: "Ich war schon immer Sozialist! Flugbenzinsteuer sofort!"
Dann noch eine Ausdehnung auf die neuen Bundesländer und ein geschickter Wahlkampf, und die PDS hat nichts mehr zu melden.

Echt raffiniert.

Andererseits halte ich es für denkbar, dass Stoiber in der Politik das ist, was man im Usenet einen "Troll" nennt.

Keine Kommentare: