21 Januar 2007

Abmahnungen vom Mediamarkt

Der Mediamarkt hat anscheinend einen Blogger abgemahnt, der das Firmenlogo in unverkennbar satirischer Absicht verfremdet hat. So etwas ist normalerweise vom theoretisch sehr weit gefassten Kunstvorbehalt bzw. dem Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt.

Normalerweise.

Normalerweise müsste man da einfach sagen können: Da widerspreche ich, dann sollen sie klagen, und den Prozess werden sie verlieren.

Normalerweise.

Wenn aber (was ich hier vermute) ein großes Unternehmen den Streitwert hoch genug ansetzt, bekommt ein kleiner Blogger Angst und knickt ein. Dass so etwas passiert, ist menschlich verständlich, aber für die demokratische Kultur unseres Landes eine Katastrophe.

Wenn unsere Politiker so demokratisch wären, wie sie tun, müssten sie bei jedem derartigen Fall - und es gibt viele - Alarm schlagen und über Gesetze nachdenken, die so etwas verhindern. Offenbar denken sie lieber über Gesetze gegen Killerspiele nach, die der Demokratie weit weniger schaden als ein formal zulässiger, aber politisch und moralisch zu verurteilender Eingriff in die Grundrechte.

Glücklicherweise bin ich nicht auf die Politiker angewiesen, ich kann auch als Einzelner etwas tun. Falls ich mal wieder elektronische Geräte einkaufe, werde ich sehr genau abwägen, wem ich mein Geld gebe. Ich bin doch nicht blöd.

18 Januar 2007

In vielen Gebieten aktiv

Eine Freundin macht mich auf einen Beitrag von azonline aufmerksam:
Ohne namhafte Schäden anzurichten, hat der Sturm «Jürgen» in der Nacht auf Heute die Schweiz überquert.
Davon wusste ich zwar noch nichts, aber was soll's. Kyrill? Wer ist Kyrill?

11 Januar 2007

Hauptsache gut versichert

Eine Meldung auf Welt-Online scheint zu belegen, dass die Anzeigenschaltung von Google ausgesprochen intelligent auf das jeweilige Umfeld reagiert.

10 Januar 2007

Todesstrafe, voll integriert

Eine aktuelle Meldung gibt Anlass, noch einmal auf die Berichterstattung von Altermedia über die Holocaust-Leugner-Konferenz in Teheran zurückzublicken. Der Schweizer Neonazi Bernhard Schaub schrieb dort:
Zum andern: Der Iran ist frei von Alkohol und Pornographie – jenen beiden Drogen, die die Köpfe und Gefühle so vieler Europäer vernebeln und den Willen – auch den politischen! – schwächen. Die iranischen Frauen tragen zwar alle ihr Kopftuch, aber in den unterschiedlichsten Formen: von nonnenhafter Strenge über würdevolle Ästhetik bis zu grossstädtischer Keckheit. Und sie sind voll integriert in das Leben, sind berufstätig und selbstbewusst.
Die erwähnte aktuelle Meldung erschien am 10. Januar 2007 in Spiegel-Online. Es geht dort um eine junge Iranerin, die zum Tode verurteilt wurde, weil sie ihren Vergewaltiger in Notwehr getötet hatte. Die Richter sollen zu ihrem Urteil erklärt haben:
"Ein Exempel, damit keine Frau es mehr wagt, ihre Hand gegen einen Mann zu erheben"
Die Frau sitzt seit Anfang 2006 in Haft. Ende 2006 fand die Konferenz der Holocaust-Leugner in Teheran statt. Sie haben natürlich nicht gegen dieses Urteil protestiert. Das kann man aber verstehen: Den Judenmord wegdiskutieren, das ist schon anstrengend genug. Da muss man sich nicht auch noch mit moralischen Grundsätzen belasten.

04 Januar 2007

Geld her

Einerseits: Irgendein Gauner hat versucht, vom Konto einer Freundin fast 3000 Euro für ein Ebay-Geschäft abzubuchen, das sie garantiert nicht getätigt hatte.

Andererseits: Eine australische Bank hat eine Kreditkarte für eine Katze ausgestellt.

Jetzt müsste mir nur noch ein ironischer Kommentar einfallen, der die beiden Ereignisse miteinander verbindet.

War leider doch nicht ganz so lustig. Aber immerhin, gut zu wissen: Viele Polizeibehörden nehmen inzwischen Online-Anzeigen entgegen.