Die Stadt Paris hat den Dalai Lama zum Ehrenbürger ernannt.
Die chinesische Regierung empfindet das als Provokation.
Das ist ihr gutes Recht, und das war zu erwarten.
Zugleich finden die chinesischen Machthaber offenbar, dies sei eine "grobe Einmischung in die inneren Angelegenheiten Chinas".
Womit nicht etwa die Tatsache gemeint ist, dass China sich in die Entscheidungen der Pariser Stadtregierung einmischt, sondern vielmehr die Entscheidung der Stadtregierung selbst.
Es ist nicht seltsam, dass China mit zweierlei Maß misst. Seltsam ist allerdings, dass sich niemand darüber aufregt. Was die chinesische Führung hier veranstaltet, grenzt an orwellschen "Neusprech".
Vielleicht ist es aber auch einfach so, dass die Chinesen mit ihrer neuen Rolle als Weltmacht derzeit noch überfordert sind und reagieren wie ein hormongestresster Halbwüchsiger, sobald ihnen irgendwo auf der Welt etwas nicht passt.
Na gut, über die Amerikaner reden wir heute mal nicht.