10 Januar 2007

Todesstrafe, voll integriert

Eine aktuelle Meldung gibt Anlass, noch einmal auf die Berichterstattung von Altermedia über die Holocaust-Leugner-Konferenz in Teheran zurückzublicken. Der Schweizer Neonazi Bernhard Schaub schrieb dort:
Zum andern: Der Iran ist frei von Alkohol und Pornographie – jenen beiden Drogen, die die Köpfe und Gefühle so vieler Europäer vernebeln und den Willen – auch den politischen! – schwächen. Die iranischen Frauen tragen zwar alle ihr Kopftuch, aber in den unterschiedlichsten Formen: von nonnenhafter Strenge über würdevolle Ästhetik bis zu grossstädtischer Keckheit. Und sie sind voll integriert in das Leben, sind berufstätig und selbstbewusst.
Die erwähnte aktuelle Meldung erschien am 10. Januar 2007 in Spiegel-Online. Es geht dort um eine junge Iranerin, die zum Tode verurteilt wurde, weil sie ihren Vergewaltiger in Notwehr getötet hatte. Die Richter sollen zu ihrem Urteil erklärt haben:
"Ein Exempel, damit keine Frau es mehr wagt, ihre Hand gegen einen Mann zu erheben"
Die Frau sitzt seit Anfang 2006 in Haft. Ende 2006 fand die Konferenz der Holocaust-Leugner in Teheran statt. Sie haben natürlich nicht gegen dieses Urteil protestiert. Das kann man aber verstehen: Den Judenmord wegdiskutieren, das ist schon anstrengend genug. Da muss man sich nicht auch noch mit moralischen Grundsätzen belasten.

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