Der erste muslimische Kongressabgeordnete der USA will beim Ablegen seines Amtseides die Hand auf den Koran legen. Konservative Politiker protestieren und empfinden bereits die Wahl eines Muslims in den Kongress als Bedrohung für die traditionellen Werte der Nation.
Erstaunlich daran ist, dass dies der republikanische Abgeordnete Virgil Goode gesagt hat, der seinen Amtseid auf die Verfassung schon geleistet hat. Da steht nämlich drin, dass niemand wegen seiner Religion diskriminiert werden darf, und wenn es einen traditionellen Wert der Nation gibt, dann ist es die Religionsfreiheit.
Erstaunlich ist auch, dass es hier um den ersten muslimischen Abgeordneten geht, da mehr als fünf Millionen Muslime in den USA leben. Diese Bevölkerungsgruppe ist offenbar deutlich unterrepräsentiert.
Erstaunlich ist auch, was manche Amerikaner uns Europäern vorwerfen, wenn es um die Behandlung von Holocaust-Leugnern geht. Nicht, dass ich es für besonders klug hielte, Hampelmänner wie David Irving einzusperren - aber wenn manche Amerikaner unsere restriktive Gesetzgebung kritisieren und ihr eigenes Land als Hort der Freiheit darstellen, muss man sich schon fragen, auf wie vielen Augen sie blind sind.
Am Rande sei noch bemerkt, dass vermutlich jeder einzelne Häftling in Guantanamo auf der Stelle mit Irving, Zündel und Rudolf tauschen würde.
Keywords: Glashaus, Steine, Besen, eigene Tür.
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