21 November 2006

Gescheiterte Vernunft

Die Junge Freiheit setzt am 17. November den folgenden Titel ein:
Unfähig zur Volkstrauer
Totenkult und Zivilisation: Wer die eigenen Gefallenen nicht achtet, scheitert an der Zukunft
Es soll Leute geben, die das anders sehen:
Jede Glorifizierung eines Menschen, der im Kriege getötet worden ist, bedeutet drei Tote im nächsten Krieg. - Kurt Tucholsky
Das Augenmerk gilt dabei nicht den Befehlsempfängern, sondern vor allem denen, die sie aus mehr als fragwürdigen Motiven in einen mörderischen Krieg gehetzt haben. Zu nennen wäre hier der Massenmörder Adolf Hitler, der einen Krieg angezettelt hat, den das Volk nicht wollte.
Der Patriot im Soldaten, der für sein Land und Volk starb und nicht für eine Regierung, mit der er sich vielleicht gar nicht identifizierte, ist uns peinlich.
Die Soldaten der Wehrmacht haben ihren Eid eben nicht auf Volk und Vaterland, sondern auf den Verbrecher Adolf Hitler geleistet. Wäre es nach dem Volk gegangen, der Krieg hätten nicht stattgefunden.

Irgendwie fehlt der Jungen Freiheit ein ganz klein bisschen die Entschlossenheit, das verbrecherische NS-Regime als das zu bezeichnen, was es war.

Natürlich kann man der Toten gedenken - aber dazu gehört immer auch die Frage, warum sie denn gestorben sind und wer die Verantwortung dafür trägt.

Korrektur: Diese Frage gehört unbedingt dazu, sofern man nicht gerade für die Junge Freiheit schreibt.

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