26 November 2006

Fünfundzwanzig Schuss pro Beule

Wie der SPIEGEL meldet, verbrachte ein farbiger Einwohner New Yorks seinen letzten Abend als Junggeselle mit seinen Freunden. Gegen vier Uhr morgens prallte er auf dem Heimweg mit seinem Wagen gegen ein mit Beamten besetztes Zivilfahrzeug der Polizei. Beim Zurücksetzen hätte er fast einen weiteren Zivilbeamten angefahren. Daraufhin eröffneten die Polizisten das Feuer und gaben fünfzig Schüsse auf den Wagen und die Insassen ab.

Der junge Mann, der am nächsten Tag heiraten wollte, ist tot. Seine beiden Begleiter sind schwer verletzt, einer wurde von elf Kugeln getroffen. Alle Opfer waren unbewaffnet.

Bemerkenswert ist die vom SPIEGEL zitierte Erklärung des New Yorker Bürgermeisters:
"Wir wissen, dass die Polizeibeamten am Tatort Grund zur Annahme hatten, dass eine Auseinandersetzung mit einer Waffe unmittelbar bevorstand und dass sie versuchten, diese zu verhindern"
Die Polizisten haben demnach eine Schießerei verhindert, indem sie eine begonnen haben.

Was würde wohl passieren, wenn ich mich auf diese Logik berufe und den Drogenmissbrauch bekämpfe, indem ich mir einen Joint baue? Oder wenn ich fortan meine Lebensaufgabe darin sehe, Eigentumsdelikte zu verhindern, indem ich Banken überfalle?

Aber andererseits - ich bin ja kein Polizist.

Keine Kommentare: