03 Februar 2007

Spam geht alle an

Heise berichtet über einen niederländischen Spammer, der wegen Versendung von mindestens neun Milliarden Reklame-Emails ein Bußgeld von 75.000 Euro zahlen muss.

Es ist erfreulich, dass so etwas geahndet wird, aber bei solchen Meldungen wird leider häufig nicht erwähnt, wie Spammer arbeiten - und das geht alle an.

Die professionellen Spam-Versender benutzen nämlich normalerweise nicht ihre eigenen Rechner, sondern Bot-Netze. Das sind Netzwerke von gekaperten, ferngesteuerten Rechnern. Nicht wenige davon sind private Computer von ahnungslosen DSL-Flatrate-Kunden. Heutige Rechner sind leistungsfähig genug, um pro Stunde ein paar hundert Spam-Emails im Hintergrund zu versenden, ohne dass der Anwender etwas davon bemerkt.

Glücklicherweise kann man etwas tun:

  • Das Betriebssystem immer auf dem neuesten Stand halten, alle Sicherheitsupdates einspielen
  • Über kostenlose, sichere Alternativen zum Internet-Explorer nachdenken. Firefox, Opera und SeaMonkey sind benutzerfreundlich und haben von vornherein einige Sicherheitslücken nicht, die beim IE erst gestopft werden müssen.
  • Zum Email-Programm Outlook Express, das teilweise die Funktionalität des IE nutzt, gibt es die kostenlose, leicht zu bedienende Alternative Mozilla Thunderbird.
  • Mit ein paar Klicks ein kostenloses Virenschutzprogramm wie Avira Antivir installieren.

Der wichtigste Punkt ist natürlich das richtige, vorsichtige Verhalten. Dazu gehört auch: äußerste Vorsicht bei Datei-Anhängen in Emails. Auch dann, wenn der Absender (scheinbar) bekannt ist. Die Absenderadresse lässt sich nämlich mühelos fälschen.

Es ist nicht nur meine Privatsache, wenn mein Computer von einem Botnetz übernommen wird, zu dem zehntausende oder sogar hunderttausende von Computern gehören können. Es ist auch für andere schädlich, denn wenn ich nichts unternehme, um meinen Rechner abzusichern, ärgern sich tausende Empfänger über den Werbemüll, der ohne mein Wissen über mein gekapertes System versendet wird.

Falls es doch mal passiert ist: Es gibt einige Hilfsmittel, mit denen man die Infektionen erkennen und beseitigen kann:

Artikel und Test von ZDNet

Sehr nützlich ist auch HijackThis, das aber nur von erfahrenen Anwendern benutzt werden sollte.

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